Vom 2. Weltkrieg bis heute
Die Artillerie der Zukunft???
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Nach dem 1. WK waren die Armeen knapp an Geld, Personal und Ausrüstung, bis in den späten 30er Jahren die Aufrüstung begann. Grundsätzlich waren die Geschütze zu Anfang des 2. WK technisch gesehen nicht wesentlich besser als ihre Vorgänger im 1. WK. Der Unterschied lag in der häufigeren Verwendung von Zugmaschinen für große Geschütze, Gummibereifung, wirkungsvollerer Munition und metallurgischen Fortschritten bei der Geschützherstellung. Der Radar wurde als nützliche Hilfe in die FlaK's eingebaut.

Einzige Neuerungen waren die Entwicklung der Rakete, die aber im 2. WK noch in der Testphase war, und der erhöhte Gebrauch von Selbstfahrlafetten - Geschütze wurden auf Kettenlaufwerke gesetzt, um eine höhere Beweglichkeit zu schaffen.
Weiterhin wuchs die Dicke der Panzerungen ständig. Folge davon war die Entwicklung einer neuen Geschützklasse, der Panzerabwehrkanone(Pak).

Ein Unterschied zum 1. WK war, dass im 2. WK verstärkt Eisenbahngeschütze zum Einsatz kamen. Auf deutscher Seite waren dies vor allem die 28-cm-K5 (s. Geschützarchiv), von der mehr als 15 Stück produziert wurden.

dora Höhepunkt dieser Entwicklung war Bau und Einsatz der 80-cm-Kanone Dora
(s. Geschützarchiv), des größten Geschützes in der Weltgeschichte. Mit diesem Geschütz war man in der Lage, auch tief im Fels verborgene Festungen zu knacken.

Während des 2. WK's kam es dann zu zwei großen Entwicklungen, die die Artillerie wiedereinmal völlig verwandeln sollte. Die Erste war die Weiterentwicklung der Rakete zur Lenkwaffe, die vor allem zur Flugabwehr eingesetzt werden sollte.

henschel Die deutsche Henschel Hs 117 Schmetterling war der Urahn aller Flugabwehrraketen, kam aber im 2. WK durch Verzögerungen bei der Entwicklung nicht mehr zum Einsatz.

Die Zweite war die Entwicklung der Nuklearwaffen in den 40er Jahren, welche durch die Amerikaner in Form der Atombombe auch eingesetzt wurde. Wiedereinmal musste quasi über Nacht die Artillerie völlig umdenken. Die Entwicklung von Nuklearwaffen und der Schutz vor ihnen besonders durch Flugabwehrraketen liefen parallel und prägten den Kalten Krieg.

Erst nachdem die Entwicklung nuklearer Waffen nach dem kalten Krieg vorerst ausgeschöpft war, wandte man sich wieder der Artillerie zu. Sie wurde modernisiert - auf den neuesten Stand gebracht. Computer ersetzten vielerorts den Menschen um Geschütze schneller und vor allem präzieser zu machen. Neue Aufklärungsmittel wie z. B. Infrarot und Satelitten ermöglichten einen weiten Blick ins gegnerische Gebiet und führten zu genaueren Beschussmöglichkeiten.
Die Geschütze selbst blieben vom Prinzip her gleich, wurden aber durch neue Entwürfe gleichzeitig stärker und leichter. Neue Geschosstypen erhöhten ihre Reichweite. Große Geschütze gehören nun der Vergangenheit an und werden durch Interkontinentalraketen ersetzt.

Die Artillerie hat im 20. Jahrhundert einen nie dagewesenen Umschwung über sich ergehen lassen müssen. Ob alle Neuerungen wirklich positive Verbesserungen waren, sei einmal dahingestellt. Fest steht, dass es Kriege in Form der beiden Weltkriege wohl nicht mehr geben wird. Die Angst vor der Ausrottung der Menschen durch Atomwaffen ist ein Merkmal unserer Zeit geworden. Dies haben unter anderem die Kuba-Krise und die Konflikte der Gegenwart deutlich gemacht.

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Artillerie Korps "Alte Kameraden"