Jedes Jahr verabschieden wir auf unserer Krönung einen Artilleriekönig und jedes Jahr krönen wir auch wieder einen neuen Artilleriekönig. Eigentlich ein traditioneller Vorgang, der im Kreise der Kameraden und ihrer Frauen jedes Jahr der erste feierliche Höhepunkt des Jahres ist. Aber dieses Jahr, und im speziellen am 19.03.2005, war es eben nicht wie jedes Jahr. Es lag wohl hauptsächlich daran, dass wir mit Walter II und Königin Resi unser ältestes Mitglied entkrönen sollten und sich unser Geschäftsführer Hans die Kronprinzenwürde erschossen hatte. Der Umstand, dass ausgerechnet der Geschäftsführer den Vogel 2004 erlegt hatte, sorgte im Vorfeld der Krönung für einige Umstellungen. Den als Geschäftsführer organisiert Hans maßgeblich die Krönung, leitet am Krönungsabend durch das offizielle Programm und hält die Laudatio. Aber als Kronprinz konnte und durfte er all diese Aufgaben nicht wahrnehmen.
Nachdem Major Huber den Abend offiziell eröffnet hatte, überraschten wir Walter und Resi direkt mit einer Diashow, die während des Essens noch einmal die Höhepunkte der Regentschaft Revue passieren ließ. Aber nicht nur das Königspaar, sondern das gesamte Korps erinnerte sich an viele schöne, gemütliche, festliche und/oder lustige Momente. Anschließend übernahm Wachtmeister Jakob die Regie und ließ Königs- und Kronprinzenpaar von den Krönungspaten Stefan und Stephan nach vorne bringen. Die Verabschiedungsrede für Walter und Resi war sehr herzlich und emotional und die anschließende Entkrönung mit den Klängen von „Time to say goodbye“ und jeder Menge Wunderkerzen wird allen Anwesenden sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Doch jetzt war der denkbar schlimmste Fall für eine Gemeinschaft eingetreten: Sie war ohne König. Laudator Jakob leitete die Krönung von Hans III. und Königin Karin aber umgehend ein und endete mit den Worten, dass Hans doch diese Nacht endlich mit einer Königin nächtigen könnte. Nachdem Major Hubert und seine Frau Sybille die Krönungsinsignien überreicht hatten und wir ein Hoch auf das neue Artilleriekönigspaar angestimmt hatten, gab es eine lange Gratulationsschlange. Den abschließenden Königstanz meisterten die beiden mit Bravour und freuten sich über die rege Teilnahme der Kameraden auf der Tanzfläche.
Normalerweise leitet der Geschäftsführer die Ehrung der Pfänderschützen, doch dieses Jahr durfte er als König selbst die Schützen ehren und überließ Stefan die Regie. Die im Jahre 2002 eingeführten Wanderpfänderorden durfte auch in diesem Jahr kein Kamerad behalten, denn keiner erreichte seinen vierten Pfänder. Somit müssen Peter, Jakob, Stephan und Klaus sich auch nächstes Jahr wieder am Schießstand beweisen.
Eigentlich war damit der offizielle Teil der Krönung beendet, aber das Königspaar ließ es sich nicht nehmen, noch ein par Kameraden für besondere Verdienste zu ehren. Björn, Stephan und Stefan wurden für den Einsatz als Jugendbetreuer, Christoph als Schießmeister und Computerspezialist und Markus als weltbester D.J. geehrt. Aber auch Karl-Heinz, mit dem er gemeinsam das Geschütz führt, war sichtlich überrascht von seiner Ehrung. O-Ton des Königs: Ein Kamerad auf dem man sich immer verlassen kann und der mir mittlerweile ein sehr guter Freund geworden ist.
Damit war der offizielle Teil aber endgültig beendet und Otti warf die Unterhaltungsmaschine an. Der Teufel (Stefan) wollte in den Himmel zu den süßen Engeln (Karin, Sybille und Hildegard), doch vorher hätte er an Petrus (Hans) und dem lieben Gott (Klaus) vorbei gemusst. Eine amüsante Geschichte, bei der jeder Darsteller bei der Nennung seines Namens um die Stuhlreihe laufen musste. Auch wenn der Teufel letztendlich nicht in den Himmel kam, ein Küsschen von den Engeln bekam er trotzdem.
Jetzt war ASI-Zeit. Der Artillerie Sicherheits- und Informationsdienst hatte eine eigene TV-Show produziert: Mon Cheri oder Liebe (in Anlehnung an Geld oder Liebe). Es war klar, wer als Paar an der Show teilnehmen würde. Und so mussten Hans und Karin in 3 Spielen ihre Königsqualitäten unter Beweis stellen. Gefragt waren intime Geständnisse, pantomimische Deutungen und die Aufgabe, verzerrte Kameradenbilder zu erraten. Obwohl sie sich bravourös schlugen, sorgten die Moderatoren Stephan und Stefan dafür, dass nicht viele Mon Cheri erspielt werden konnten. Aber auch so war klar, dass am Ende natürlich die Liebe siegte.
Trotz des immensen Programms war noch lange keiner erschöpft und so feierten wir noch einige weitere Stunden mit unserem neuen Königspaar.